In der Mülheim-Kärlicher Hausarztpraxis tut sich etwas: Mit Thomas Häring unterstützt ein neuer Weiterbildungsassistent das Team, lernt den Praxisalltag kennen und trägt gleichzeitig dazu bei, die medizinische Versorgung in der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm und der Region sicherzustellen. Möglich wird Härings Einsatz durch die gezielte Förderung der VG, die seit 2019 Praxisübernahmen, Modernisierungsmaßnahmen und die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte unterstützt. Jetzt begrüßten VG-Bürgermeister Thomas Przybylla und der Mülheim-Kärlicher Stadtbürgermeister Gerd Harner den neuen Weiterbildungsassistenten.
Ein Unbekannter ist Thomas Häring in der Hausarztpraxis nicht: Thomas Häring hat bereits während seines Medizinstudiums das erforderliche Blockpraktikum zu Beginn des praktischen Jahres in der Hausarztpraxis absolviert. „Ich kenne die Praxis und die vier Ärzte, die hier arbeiten“, erklärte der gebürtige Mülheim-Kärlicher, der seiner Heimatstadt auch beruflich treu geblieben ist. Nach Abschluss seines Studiums und der Zulassung als Arzt absolviert Herr Häring seit vergangenem Oktober seine Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner. Für den 34-Jährigen ist der Einsatz in der Hausarztpraxis Mülheim-Kärlich ein echter Gewinn – und umgekehrt: „Wir freuen uns, dass der junge Kollege die Allgemeinmedizin gewählt hat und seine Ausbildung bei uns fortsetzt“, betonte Dr. Jürgen Isenberg. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Gunther Böhler begrüßte er die beiden Bürgermeister und VG-Wirtschaftsförderin Kim Lachmann in der Praxis. Zum Team gehören außerdem die beiden Allgemeinmediziner Albert Antony und Guido Breitbach, dazu eine medizinische Fachangestellte, eine Praxismanagerin und Arzthelferinnen. Jährlich betreuen die Ärzte und Fachkräfte mehrere tausend Patientinnen und Patienten.
Damit die medizinische Versorgung in der VG Weißenthurm sichergestellt bleibt, hat die Verwaltung Förderprogramme entwickelt. Jährlich stehen 80.000 Euro bereit. Im vergangenen Jahr hat die Verwaltung die Richtlinien noch einmal angepasst: Praxen mit mehreren Ärztinnen und Ärzten erhalten eine höhere Förderung. Um eine gerechtere Verteilung der Fördermittel zu gewährleisten, gibt es nun eine Staffelung, die den erweiterten Versorgungsbeitrag berücksichtigt. „Das ist ein großer Anreiz für uns, weil wir mit dieser Unterstützung junge Kollegen gezielt ausbilden können“, sagte Dr. Gunther Böhler. Die Hausarztpraxis Mülheim-Kärlich kooperiert dabei mit dem St. Nikolaus-Stiftshospital.
Für den Bürgermeister der VG Weißenthurm, Thomas Przybylla, ist das Programm zur Förderung der haus- und fachärztlichen Versorgung ein wichtiger Baustein, um den steigenden Bedarf zu begegnen. Die Fördermöglichkeiten werden gut angenommen: In den vergangenen Jahren konnte die VG-Verwaltung nicht nur zur Übernahme von Praxen beitragen, sondern unterstützte auch bei Modernisierungen und Neueröffnungen. „Mit dieser Unterstützung, die wir erweitert und angepasst haben, stärken wir die medizinische Versorgung vor Ort und machen die Verbandsgemeinde noch attraktiver für junge Ärztinnen und Ärzte“, erklärte Przybylla. Für den Mülheim-Kärlicher Stadtbürgermeister ist entscheidend, für den medizinischen Nachwuchs attraktive Perspektiven vor Ort anbieten zu können: „Das ist hier sehr gut gelungen“, sagte Harner. Auch Kim Lachmann, Leiterin der VG-Wirtschaftsförderung, betonte: „Gerade die Förderung von Weiterbildungsassistenten ist ein wichtiger Baustein, um die Hausarztpraxen langfristig zu sichern und die Region als Wohn- und Arbeitsort zu stärken.“
Interessierte Praxen, die eine Förderung in Anspruch nehmen möchten oder die Nachfolge regeln möchten, können sich mit der Wirtschaftsförderungsstelle der VG Weißenthurm in Verbindung setzen per Mail an wirtschaftsfoerderung@vgwthurm.de oder telefonisch unter 02637 / 913-240.