Szenarien im Dauertakt: Feuerwehr der Verbandsgemeinde Weißenthurm erfolgreich bei Großübung „Vulkan-Schild 2025“


Mit vollem Einsatz, hoher Präzision und Teamgeist hat die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Weißenthurm bei der Großübung „Vulkan-Schild 2025“ eindrucksvoll ihr Können unter Beweis gestellt. Integriert in den ersten rheinland-pfälzischen Landesübungstag, forderten die Einsatzkräfte an zwei Tagen gleich mehrere Szenarien, die es gleichzeitig zu bewältigen galt. Ziel war es, unter anderem mit Vegetations-, Wald- und Gebäudebränden, Unwetterschäden, Stromausfall und einem schweren Verkehrsunfall die Einsatzbereitschaft unter realitätsnahen Bedingungen zu überprüfen, die Führungsarbeit im 24-Stunden-Betrieb zu erproben und die Zusammenarbeit mit überörtlichen Kräften zu festigen.

Bürgermeister Thomas Przybylla im Gespräch mit Feuerwehrleuten.

Die Einheiten der VG-Feuerwehr führten „Vulkan-Schild 2025“ gemeinsam mit dem Landkreis Bad Dürkheim durch. Das Szenario sah vor, dass ein großflächiger Vegetationsbrand im nördlichen Rheinland-Pfalz die VG bedrohte, während gleichzeitig im Kreis Bad Dürkheim Unwetterschäden abgearbeitet werden mussten. Dafür stellte die VG-Feuerwehr elf Fahrzeuge mit einer Gesamt-Transportkapazität von 46 Tonnen bereit, die unter anderem mit Teleskoplader und Ladekränen für den eigenständigen Materialumschlag ausgerüstet waren. Dieses Kontingent wurde in den Landkreis Bad Dürkheim verlegt, wo es in der Verbandsgemeinde Leiningerland untergebracht wurde und Aufgaben wie den Transport von Stromaggregaten, die Aufnahme und Verteilung von Sandsäcken, Materialtransporte sowie simulierte Brandbekämpfung übernahm. Im Gegenzug nahm die VG-Feuerwehr das Kontingent aus Bad Dürkheim im Schulzentrum Mülheim-Kärlich, dem sogenannten Bereitstellungsraum, auf und brachte die Einheiten dort mit Kräften des Betreuungsdienstes und einer Versorgungseinheit unter.

Während der zweitägigen Großübung arbeiteten die Einsatzkräfte in der VG Weißenthurm weitere Einsatzlagen ab. Am Freitagnachmittag führten Spannungsschwankungen im Stromnetz zur Umschaltung aller Feuerwehrwachen auf Netzersatzbetrieb. Kurz darauf ereignete sich auf der K44 bei Urmitz ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Gefahrgut-Lkw. Mehrere Personen waren in ihren Pkw eingeklemmt, zudem war ein Transportbehälter mit Gefahrgut leckgeschlagen. Die Einheiten aus Urmitz, den Rheindörfern und der Umweltzug waren bei diesem Szenario gemeinsam im Übungseinsatz. Zusätzlich kam es im ehemaligen Kraftwerk Mülheim-Kärlich zu einem Brandeinsatz im Außenbereich, den die Löschzüge Mülheim-Kärlich und Weißenthurm bewältigten.

Logistische Aufgaben erwarteten die Einheiten in der VG am zweiten Übungstag: In Mülheim-Kärlich wurde ein Sandsackfüllplatz eingerichtet, wo im rotierenden Staffelbetrieb insgesamt 2.000 Sandsäcke gefüllt wurden. In der VG Leiningerland verlegten die dort Übenden die Feuerwehrmänner und -frauen nach einer kurzen Nacht auf Feldbetten über 100 Kilometer auf der Autobahn, um ein Geländefahrtraining auf einer hierfür vorgesehenen Anlage durchzuführen. Bei diesem Training wurden die Maschinisten speziell in der Überwindung anspruchsvoller Geländefahrsituationen geschult. 

Zugleich übernahm die Komponente des Landkreises Bad Dürkheim unter Führung und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehreinheit Bassenheim eine Waldbrandlage im Bereich Bassenheim, womit die gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Großszenarien geübt wurde. Parallel dazu wurde eine medizinische Notlage eingespielt: Eine bei der Brandbekämpfung verletzte Einsatzkraft musste versorgt und einem Krankenhaus zugeführt werden.

Zwei Feuerwehrleute in grünen Schutzanzügen sichern giftiges Material unter einem LKW.

Die Führungsstaffel der VG-Feuerwehr arbeitete in Mülheim-Kärlich während der gesamten Übung im 24-Stunden-Betrieb. Hier wurden alle Lagen dokumentiert, Kräfte disponiert und Schichtwechsel organisiert. Der stellvertretende Wehrleiter Marco Ihrlich hob hervor: „Für uns war der 24-Stunden-Betrieb eine wertvolle Gelegenheit, die eigene Arbeitsweise unter realitätsnahen Bedingungen zu erproben. Vor allem die strukturierte Übergabe von Schicht zu Schicht hat uns wichtige Erkenntnisse für künftige Einsatzlagen gebracht.“ Insgesamt waren rund 150 Kräfte aus den Einheiten der VG-Feuerwehr in die Übung eingebunden. Unterstützt wurden sie von überörtlichen Partnern wie den Schnelleinsatzgruppen Betreuung des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes, der Feldkücheneinheit der Feuerwehr Miesenheim sowie den Kräften des Landkreises Bad Dürkheim, die mit rund 50 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen schwerpunktmäßig im Waldbrandeinsatz tätig waren.

Wehrleiter Arnd Lenarz zog ein positives Fazit: „Die Übung hat eindrucksvoll gezeigt, wie professionell und einsatzstark unsere Feuerwehr auch in großen Verbänden agieren kann. Besonders die enge Zusammenarbeit mit den Kräften aus dem Landkreis Bad Dürkheim hat hervorragend funktioniert und unseren Blick auf gemeinsame Strukturen geschärft.“

Auch Bürgermeister Thomas Przybylla zeigte sich beeindruckt, nachdem er sich bei mehreren Übungsabschnitten ein Bild von der Arbeit der Einsatzkräfte gemacht hatte: „Unsere Feuerwehr hat mit großem Engagement und hoher Professionalität gezeigt, dass sie sowohl technisch als auch personell sehr gut aufgestellt ist. Die Ergebnisse dieser Übung sind ein wichtiger Baustein, um den stetig wachsenden Herausforderungen im Brand- und Katastrophenschutz erfolgreich begegnen zu können.“

Die Verbandsgemeinde Weißenthurm blickt damit auf eine sehr erfolgreiche Übung zurück. „Vulkan-Schild 2025“ hat bestätigt, dass die Einsatzkräfte durch stetige Aus- und Fortbildung, moderne Ausstattung und eine reibungslose Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen bestens aufgestellt sind – sowohl für parallele Einsatzlagen im eigenen Gebiet als auch für überörtliche Hilfeleistungen.