Es war ein emotionaler Abschied im Rathaus der Verbandsgemeinde Weißenthurm. Nach über drei Jahrzehnten im Dienst des „Amtes“ verabschiedet Bürgermeister Thomas Przybylla den langjährigen Kassenleiter Stefan Maxeiner in den verdienten Ruhestand. In den letzten Monaten musste der 63-Jährige eine plötzliche, ernste Erkrankung überstehen. Umso mehr prägten Dankbarkeit, Respekt und viele persönliche Worte Maxeiners Start in den neuen Lebensabschnitt.
Seit seinem Eintritt im Jahr 1990 prägte der gebürtige Lahnsteiner die Arbeit der VG-Kasse mit Kompetenz, Verlässlichkeit und großem Verantwortungsbewusstsein. Nach seiner Verwaltungsausbildung in seiner Heimatstadt und einer Tätigkeit bei der Führerschein- und Kfz-Zulassungsstelle stand zunächst der Grundwehrdienst an. Anschließend übernahm der Stadt-Inspektor 1986 die Sachbearbeitung bei der Stadtkämmerei und wechselte vier Jahre später zur VG Weißenthurm. Dort war er zunächst stellvertretender Kassenleiter, ab 2003 Teilbereichsleiter Rechnungswesen und Kasse. „Ein ausgewiesener Zahlenmensch bin ich eigentlich gar nicht, aber die Arbeit in der Finanzabteilung hat mir immer sehr viel Spaß gemacht“, betonte Maxeiner. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Tätigkeit insbesondere durch technische Unterstützung verändert. „ Mit dem Einzug des Computers hat sich viel verändert, aber die Stimmung war immer gut“, erinnerte sich der angehende Ruheständler, der 1992 zusätzlich zum Standesbeamten bestellt wurde. Bis 2014 begleitete er in dieser Funktion zahlreiche besondere Lebensereignisse der Bürgerinnen und Bürger.
Stefan Maxeiners berufliche Verbindung zum heutigen Bürgermeister Thomas Przybylla ist eine besondere: Während dessen Ausbildung in der VG Weißenthurm war der stellvertretende Kassenleiter Ansprechpartner und Begleiter. Aus dem gemeinsamen Berufsweg entwickelte sich eine freundschaftliche Verbundenheit, die von gegenseitigem Respekt und einem offenen, vertrauensvollen Austausch geprägt war. „Mit Stefan Maxeiner geht nicht nur ein äußerst geschätzter Kollege, sondern auch ein Mensch, der mit Herzblut und Leidenschaft für die VG gearbeitet hat“, betonte Przybylla und dankte für Maxeiners langjährige, engagierte Tätigkeit und die stets loyale Zusammenarbeit. Wenn eine ehrliche Meinung gefragt war, habe er den Kassenleiter stets ansprechen können. „Die Zusammenarbeit war immer toll, weil das Ziel war, einen Kompromiss zu finden“, sagte der Bürgermeister. Für Fachbereichsleiterin Regina Boch war Maxeiner ein zuverlässiger Mitarbeiter: „Ich wusste, die Kasse läuft“, betonte sie.
Auch Büroleiter Tobias Krümpelmann fand bei der Verabschiedung lobende Worte: „Stefan Maxeiner beeindruckt nicht nur durch sein außergewöhnliches fachliches Wissen, sondern vor allem durch seine Menschlichkeit, die ihn zu einem geschätzten Kollegen und Ratgeber für uns alle gemacht hat.“ Fast 20 Jahre hat Marko Röser, Vorsitzender des Personalrats, mit Maxeiner zusammengearbeitet und überbrachte die besten Wünsche der Belegschaft. „Wir verabschieden einen kompetenten Kollegen, dessen offene, positive Art und Hilfsbereitschaft uns allen ein Vorbild war“, sagte er. Für den Ruhestand wünschte Röser alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit.
Ruhe im Sinne von Untätigkeit wird den neuen Lebensabschnitt von Stefan Maxeiner jedoch weniger prägen. Der sozial eingestellte, gesellige Mann plant, einen Bürgerbus zu fahren und so Seniorinnen und Senioren zu mehr Mobilität zu verhelfen. Außerdem hat er vor, Essen auf Rädern auszufahren. „Ich möchte mit Menschen zu tun haben“, bekräftigte er. Mit vielen guten Wünschen dafür, einem Geschenkkorb und einem Dekanter nebst zwei Weingläsern startete Stefan Maxeiner in den Ruhestand.