24-Stunden-Großübung der VG-Feuerwehr  erfolgreich durchgeführt


Der germanische Gott des Lichts, Baldur, war Namensgeber für die 24-Stunden-Großübung, die alle Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde Weißenthurm am vergangenen Wochenende gemeinsam durchführten. Simuliert wurde dabei ein großflächiger Stromausfall in der gesamten Region. Ziel der Übung war, die Abläufe zu verfestigen und Erkenntnisse zur Reichweite von Treibstoff-Vorräten, aber auch Lautsprecherdurchsagen zu bekommen.

Müde, aber zufrieden stand Marco Ihrlich am Ende von Baldur 2022 an der Feuerwehrwache in Mülheim-Kärlich. Seit Freitagmittag war der stellvertretende VG-Wehrleiter mit weiteren, mehr als 120 Feuerwehrleuten im Übungseinsatz. „Das Szenario, unter dem wir gestartet sind, war ein Stromausfall im nördlichen Rheinland-Pfalz, so dass bereits die fiktive Rettung von Personen aus liegen gebliebenen Regionalzügen und lahmgelegten Aufzügen vorausgegangen war“, berichtete der Übungsverantwortliche. Zum Start von Baldur 2022 stellten die Einheiten alle Wachen auf Netzersatzanlagen um.  In den folgenden Stunden waren die Feuerwehrleute zum einen mit sogenannten Bereisungsfahrten in den beiden Städten Mülheim-Kärlich und Weißenthurm sowie den Ortsgemeinden Bassenheim, Kaltenengers. Kettig, St. Sebastian und Urmitz unterwegs, um Anlaufstationen für die Bürgerinnen und Bürger zu bieten. „Wenn wirklich der Strom ausfällt, müssen sich die Leute ja irgendwo wenden können“, erklärte Ihrlich. Für die Information der Bevölkerung, zum Beispiel, wenn eine Evakuierung nötig würde, nutzen die freiwilligen Brandschützer Lautsprecherdurchsagen. „Um zu testen, wie viele Stationen nötig sind, damit alle informiert sind, haben wir in Kettig und Bassenheim verschiedene Konzepte und Techniken ausprobiert“, schilderte Ihrlich. Wichtig für die Feuerwehr wie die Verwaltung sind dabei die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger, die über die VG-Internetseite angeben können, wo die Durchsagen wie zu hören waren.

Zu den weiteren, übergeordneten Übungsteilen gehörte außerdem die Bedienung der Sandsackfüllanlage und die Unterbringung von Menschen in der Mülheim-Kärlicher Rheinlandhalle. Parallel übten die verschiedenen Einheiten ihrerseits Einsatzszenarien. Kommuniziert wurde ausschließlich über Funk oder Satellitentelefone. Zusätzlich gab es einzelne Szenarien, die nur eine oder mehrere Einheiten gemeinsam übten. Eine Wasserrettung absolvierten die Einheiten Urmitz und Rheindörfer gemeinsam. Auch die Weißenthurmer Feuerwehrleute fuhren eine Bootsübung und übten eine nächtliche Vermisstensuche. Gemeinsam mit der Einheit Kettig stand eine Brandbekämpfung mit Personenrettung an der dortigen Förder- und Wohnstätte auf dem Übungsplan, während die Einheiten Bassenheim und Mülheim-Kärlich den Einsatz bei einem schweren Verkehrsunfall übten. „Insgesamt ist die Übung erfolgreich verlaufen, jetzt sind wir gespannt auf die Ergebnisse“, sagte Ihrlich. Während Baldur 2022 haben die Einheiten die Notstromaggregate bewusst strapaziert und erhoffen sich Erkenntnisse zum Treibstoffverbrauch. Auch die Fahrten, die die Fahrzeuge zu leisten hatten, sollen zeigen, wie viel Benzin und Diesel die VG-Feuerwehr nach einem Stromausfall benötigt. „Die Katastrophe im Ahrtal hat gezeigt, dass wir gut vorbereitet sein müssen, daher legen wir nicht nur Wert auf eine gute technische Ausrüstung, sondern auch auf eingespielte Abläufe“, betonte der Bürgermeister der VG Weißenthurm, Thomas Przybylla.