Aus grau wird kunterbunt: Kinder bemalen Weißenthurmer Spielecontainer


Geometrische Formen, Blau-, Grün- und Lilatöne und ein knalliger „Monster“-Schriftzug im Graffiti-Stil machen den Spielecontainer auf dem Spielplatz an der Weißenthurmer Raiffeisenstraße zum fröhlich-coolen Hingucker. Kinder rückten zum Start der Sommerferien dem bislang eher unscheinbaren Metallquader mit Pinsel und Farbe zu Leibe. Zuvor hatte der Nachwuchs mit Unterstützung der Westerwälder Künstlerin Kirsten Sauer Gestaltung und Motive diskutiert und schließlich die Lieblingsvariante der Mehrheit beschlossen und umgesetzt. Für das Beteiligungsprojekt unter der Federführung der kommunalen Jugendarbeit That´s it der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm gab es eine Förderung aus dem „Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Entstanden ist der Wunsch nach einer kreativen Aktion rund um den Spielecontainer im Rahmen des Jugendforums Weißenthurm. Aus dem Wunsch sich kreativ zu betätigen, folgte angesichts des grauen Containers schnell die Entscheidung, Farbe auf den Treffpunkt des Wohngebietes zu bringen. Ideen, „ihren“ Spielecontainer zu gestalten, hatten die Kinder viele. Wie sich was umsetzen lassen könnte, erklärte Kirsten Sauer den Mädchen und Jungen. Die Theaterplastikerin aus dem Westerwald zeigte verschiedene Maltechniken, erläuterte, worauf jeweils geachtet werden muss und gab Hinweise zur jeweiligen Wirkung. „Die Kinder hatten tolle Vorschläge, diskutierten miteinander, was ihnen am besten gefällt, aber eben auch machbar ist und haben dabei sehr gut mit bedacht, was ich von meiner Seite zur Technik und Umsetzbarkeit mitgeben konnte“, berichtete Sauer. Die Westerwälderin, die außer mit Plastiken und Skulpturen auch mit ihren Windobjekten national wie international beeindruckt, begleitete den kreativ-demokratischen Prozess gemeinsam mit dem That´s it-Team. Unterstützung gab es wie grundsätzlich in Sachen kommunaler Jugendarbeit auch bei diesem Projekt von der Stadt Weißenthurm, die das Gerüst, Leitern und einen Pavillon zur Verfügung stellte. „Natürlich ging es um das neue Outift für den Container, aber wichtiger als das Motiv selbst war der Weg, wie es entstand“, erklärte Nina Ketzner. Die Sozialpädagogin begleitete mit ihrem Kollegen Marcus Flöck von der kommunalen Jugendarbeit der VG und der ehrenamtlichen Helferin Victoria Peters das Beteiligungsprojekt. „Für mich war echt wichtig, dass Graffiti auf den Container kommt, das finde ich echt mega“, sagte ein Junge. Lila gehört nicht zu seinen Lieblingsfarben, „eher so Grau“. Ein Mädchen plädierte für Blumen, „aber das ist so schwer zu malen“, sagte die Nachwuchskünstlerin. Auch sprayen schied wegen schwieriger Umsetzung aus. Schließlich entschieden sich die Kinder dafür, Acrylfarbe in Blau, Grün und Lila auf Drei- und Vierecke zu tupfen. Und das Graffiti sollte unbedingt sein. „Außerdem wollten die Kids dem Container einen Namen geben, jetzt heißt er Spico“, schilderte Ketzner. Die entsprechenden Monster-Buchstaben im Graffiti-Look prangen nun in fröhlich-frechem Gelb-Rot gleich auf zwei Seiten, so dass der Name quasi um die Ecke geht. „Der kreative, aber auch der demokratische Prozess waren spannend zu beobachten“, meinte Ketzner. Der Nachwuchs habe seine Meinung geäußert, Vorstellungen gehabt, aber auch andere Ideen akzeptiert und verstanden, wenn sich etwas kaum umsetzen ließ. „Immerhin konnten wir zwei Mädchen noch ihren Herzenswunsch nach einem Schmetterling erfüllen, den die beiden mitten auf die geometrischen Formen gesetzt haben“, schmunzelte Sauer. Am Ende waren sich alle einig: Der Spico sieht im neuen Outfit „richtig cool“ aus und macht Lust auf Spaß haben, vorbeikommen, mitmachen.

Geöffnet ist der Spielecontainer auf dem Spielplatz an der Raiffeisenstraße in Weißenthurm mit Spielen für drinnen und draußen, Bastelmaterial und Spielsachen freitags von 15.30 bis 17.30 Uhr.

Möglich gemacht hat das Beteiligungsprojekt das Förderprogramm „Das Zukunftspaket“. Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es wird umgesetzt von der Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung (gsub) und der Stiftung SPI. Der Programmteil „Kinder- und Jugendbeteiligung im Zukunftspaket“ wird verantwortet von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS).