Bäcker Karl: 30 Jahre Backkunst in Weißenthurm, 130 Jahre Familientradition


Seit über 130 Jahren steht die Familie Haubrich für echtes Bäckerhandwerk, Leidenschaft und familiären Zusammenhalt. Was 1891 mit Karl Nikolaus Haubrich und seiner Brotkutsche im Westerwald begann, ist heute ein fester Bestandteil des Weißenthurmer Stadtlebens. Bereits seit 30 Jahren wird bei Bäcker Karl in Weißenthurm gebacken, geknetet und geformt. Anlässlich dieses besonderen Jubiläums besuchten der Bürgermeister der Verbandsgemeinde  Weißenthurm, Thomas Przybylla und die VG-Wirtschaftsförderin Kim Lachmann gemeinsam mit Stadtbürgermeister Johannes Juchem, dem 1. Beigeordneten Cedrik Klein und dem Beigeordneten Karl-Heinz Schmalenbach den Traditionsbetrieb in der Kolpingstraße. Sie informierten sich über die Entwicklung des Familienunternehmens, das inzwischen in vierter Generation für Qualität, Nachhaltigkeit und Backkunst steht. Und die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern.

Alles begann 1891 in Marienrachdorf, wo Karl Nikolaus Haubrich mit seiner Frau Therese den Grundstein für den Familienbetrieb legte. Das Paar trotzte wirtschaftlich schwierigen Zeiten und setzte ab den 1930er Jahren mit Unterstützung von Sohn Karl Eduard eine Brotkutsche ein, um ihre Backwaren auszuliefern. Ebenso wie Karl Eduard, der den Betrieb übernahm, wird auch Enkel Karl Paul Bäckermeister und geht neue Wege: Er vergrößert die Bäckerei. Sein Sohn Karl Edgar wagt den Sprung nach Weißenthurm und eröffnet dort 1995 seine eigene Bäckerei. „Wir sind seit 30 Jahren in Weißenthurm zu Hause und führen mit Leidenschaft fürs Backen und Liebe zum Detail das Bäckerhandwerk fort, das unsere Familie seit über 130 Jahren prägt“, sagte Karl Edgar Haubrich. Gleichzeitig setzt der 63-Jährige auf die Zukunft, tüftelt mit Leidenschaft an neuen Rezepturen und setzt auf permanente Qualitätsentwicklung. Dazu gehören auch hohe Investitionen in eine moderne Ausstattung der Backstube. „Der Betrieb ist im Umbruch“, erklärte der Vollblut-Bäcker, der gemeinsam mit seiner Frau  Iris für rund 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich ist. Seine Kinder Anna und Karl Philip stehen bereit: Das Zwillingspaar absolviert derzeit noch verschiedene Ausbildungswege, hat aber gemeinsam mit den Eltern bereits Pläne, wie es mit Bäcker Karl weitergehen soll. Dass Handwerkskunst und Innovationsfreude der Familie Haubrich Früchte tragen, zeigt sich in zahlreichen Auszeichnungen, zuletzt der in diesem Jahr verliehene Ehrenpreis des Deutschen Bäckerhandwerks.

„Bäcker Karl ist ein Paradebeispiel dafür, wie Handwerk, Tradition und zeitgemäße Unternehmensführung harmonisch zusammenwirken können“, betonte Przybylla beim Rundgang durch die Backstube. Seit drei Jahrzehnten gehöre die Bäckerei mit ihrem Engagement und ihren köstlichen Backwaren zur VG Weißenthurm. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Leidenschaft und Innovationskraft hier gearbeitet wird“, sagte der VG-Bürgermeister. Auch Stadtbürgermeister Johannes Juchem würdigte das Familienunternehmen mit Geschichte: „Bäcker Karl zeigt, dass Tradition und Zukunft kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig beflügeln.“ Wirtschaftsförderin Kim Lachmann hob die Bedeutung des Handwerks für die regionale Wirtschaft hervor: „Solche Familienbetriebe sind das Herz unserer Städte und Ortsgemeinden, sie schaffen Arbeitsplätze, fördern den Zusammenhalt und geben ein Stück Identität.“ So ganz aufhören will Karl Edgar Haubrich auch nach der vorgesehenen Übergabe des Betriebs an seine Kinder aber nicht: „Ich brauche eine Backstube, wenigstens ein bisschen“, betonte er schmunzelnd.