Der Kreis Mayen-Koblenz entwickelt derzeit ein umfangreiches Gewässerentwicklungskonzept für das gesamte Nette-Einzugsgebiet – von der Quelle bis zur Mündung. In einem ersten Schritt soll ein überörtliches Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept (üHSVK) erstellt werden. Das teilt die Kreisverwaltung in einer Pressemitteilung mit. Grundlage für die Ausschreibung und Umsetzung bildet demnach ein Leistungsverzeichnis, das derzeit erarbeitet wird. Aus diesem Anlass hat jüngst das erste Treffen der Projektgruppe stattgefunden. Vertreter der zehn Anliegerkommunen, der SGD Nord, des Informations- und Beratungszentrums Hochwasservorsorge sowie des Planungsbüros „Infrastruktur & Umwelt“ aus Darmstadt, das das Projekt fachlich begleitet, gaben gemeinsam den Startschuss.
In der Mitteilung heißt es, die Veränderungen im Klima führten zu häufigeren und intensiveren Großwetterlagen, die vermehrt Starkregen, Hochwasser sowie Dürreperioden verursachen. Um klimaresilient zu bleiben, ist es notwendig, die natürlichen Funktionen der Gewässer zu bewahren oder wiederherzustellen, beispielsweise durch den natürlichen Hochwasserschutz. Ein wichtiger Bestandteil sind laut Kreisverwaltung Maßnahmen zur Schaffung von zusätzlichen Wasserrückhalteräumen, die nicht nur der Hochwasservorsorge dienen, sondern auch die Gewässerökologie durch die Entwicklung von Auen und Feuchtbiotopen verbessern. So können Niedrigwasserstände stabilisiert und ein weiteres Absinken des Grundwasserspiegels verhindert werden.
Um den Herausforderungen durch den Klimawandel entlang der Nette zu begegnen, haben sich alle zehn Anliegerkommunen – die Städte Andernach und Mayen sowie die Verbandsgemeinden Pellenz, Weißenthurm, Maifeld, Mendig, Vordereifel, Brohltal, Adenau und Kelberg – zu einer Kooperationsgemeinschaft zusammengeschlossen. Ziel der Kooperation ist es, die Hochwasser- und Starkregenvorsorge entlang der Nette und ihrer Nebengewässer nachhaltig zu verbessern und eine interkommunale Zusammenarbeit zu stärken. So diente das Auftakttreffen vorrangig der Information und dem fachlichen Austausch. Der Landkreis und alle Beteiligten sehen in dem überörtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzept einen wichtigen Schritt für die nachhaltige Sicherung der Region.