Nach über 33 Jahren engagierter Mitarbeit verabschiedete die Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm Diethild Eßer in den wohlverdienten Ruhestand. Seit ihrem Wechsel vom Bundesfinanzministerium in die Kommunalverwaltung prägte die gebürtige Nickenicherin zunächst das Vorzimmer des Bürgermeisters, übernahm anschließend in verschiedenen anderen Bereichen Verantwortung und war zuletzt Ansprechpartnerin für die Bürgerinnen und Bürger auf dem Standesamt, insbesondere in der Friedhofsverwaltung.
Zunächst hatte es Diethild Eßer nach der Mittleren Reife auf der Berufsfachschule Wirtschaft nach Bonn gezogen, wo sie ab 1978 bis 1992 im Bundesfinanzministerium arbeitete. „Der Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin nach der Wiedervereinigung führte dazu, dass ich mich beruflich neu orientierte“, berichtete Frau Eßer. Mit in die neue Hauptstadt wechseln wollte die Zweitälteste von vier Geschwistern nicht. Mit ihrem Ehemann entschied die damals 30-Jährige, wieder zurück in ihren Heimatort Nickenich zu ziehen. Sie bewarb sich mit vielen anderen Interessierten für die Stelle im Vorzimmer des Bürgermeisters der VG Weißenthurm. „Noch am selben Tag rief der damalige Bürgermeister Walter Weinbach an und sagte zu“, erinnerte sich Frau Eßer. Zwei Wochen war die neue Mitarbeiterin noch im früheren Rathaus des „Amtes“ in der Weißenthurmer Pielau eingesetzt, dann packte sie mit die Umzugskisten und zog in das heutige Gebäude in der Kärlicher Straße. 18 Jahre lang arbeitete Diethild Eßer mit im Vorzimmer, zunächst unter Bürgermeister Walter Weinbach, aber zuständig für den Ersten Beigeordneten, dann unter seinem Nachfolger Georg Hollmann. „Das war eine wertvolle Zeit, in jeder Hinsicht. Ich habe das gerne gemacht, aber aus privaten Gründen wollte ich mich verändern“, erläuterte Frau Eßer. Um ihre gesundheitlich angeschlagenen Eltern unterstützen zu können und zeitlich flexibler zu sein, aber auch, um etwas Neues kennenzulernen, wechselte sie in die Bauabteilung und arbeitete im Bereich Versicherungen, Schäden, Diebstähle. Zwei Jahre später stand ein erneuter Wechsel an: In der Schuldnerberatung war Frau Eßer wieder näher an den Bürgerinnen und Bürgern. Gleiches galt für ihre Tätigkeit im Standesamt, wo sie seit 2020 eingesetzt war. „Ich habe sehr gerne mit Menschen zu tun, bin ein emotionaler, offener Mensch und mag die Kommunikation und den Umgang mit anderen“, schilderte die angehende Ruheständlerin. Veränderungen hat sie in den über 4 Jahrzehnten ihrer Dienstzeit viele mitgemacht, am prägnantesten im technischen Bereich. Schwierigkeiten hatte sie damit kaum: „Man wird ja nicht dümmer, ich fand Wissen immer toll und habe nach wie vor Lust, dazuzulernen und Neues zu erfahren.“ Manches, was zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn noch üblich war, wie eine strenge Kleiderordnung oder strikte Hierarchien, vermisst die erfahrene Mitarbeiterin nicht, „aber früher war es menschlicher, das Miteinander war stärker ausgeprägt, es gab mehr persönliche Kontakte.“ Insgesamt zieht Diethild Eßer nach über 47 Jahren im öffentlichen Dienst und mehr als 33 Jahren in der VG Weißenthurm ein durchweg positives Fazit: „Ich habe mich grundsätzlich immer sehr wohl gefühlt und gerne mit den Kolleginnen und Kollegen gearbeitet.“
Bürgermeister Thomas Przybylla dankte Diethild Eßer für ihren langjährigen Einsatz und betonte: „Sie waren eine stets verlässliche Kollegin, die mit Herz und Fachwissen zum Gelingen der Verwaltung beigetragen hat.“ Mit einer entsprechenden Urkunde verabschiedete er Frau Eßer in den Ruhestand. Auch Teilbereichsleiter Herbert Vogt sprach von „Engagement, Freundlichkeit und Kompetenz“, mit der Frau Eßer die Verwaltung geprägt habe und dankte für ihre Arbeit. Der Vertreter des Personalrats, Christian Volk, überbrachte die Grüße der gesamten Belegschaft. „Ihre Hilfsbereitschaft und ihre freundliche Art werden fehlen“, sagte er und wünschte für den Ruhestand alles Gute.
Für den neuen Lebensabschnitt, den Diethild Eßer in ihrem großen Garten in Bonn, beim Wandern, Fahrradfahren oder Lesen in Gesellschaft ihrer beiden Katzen Pauline und Camillo verbringen wird, überreichte der Bürgermeister der zukünftigen Rentnerin einen Geschenkkorb sowie einen Dekanter samt Gläsern.

