Der sogenannte Museumsgarten in der Raiffeisenstraße in Urmitz-Rhein ist offiziell als naturnahes Außengelände ausgezeichnet worden. Ein neu installiertes Schild weist das Areal am Ortsrand, das ganz im Zeichen der Umweltbildung steht, nun als besonderen Lebensraum aus. Die engagierten Privatinitiatoren haben die Auszeichnung im Rahmen des Projektes „Mehr als nur Grün“ erhalten, mit dem sich der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz für eine Entwicklung von privaten wie öffentlichen Grünflächen im Sinne der Biodiversität und der Anpassung an den Klimawandel einsetzen.
Am augenfälligsten im Natur-Erlebnis-Garten ist der sogenannte Lebensturm, der auf mehreren Etagen verdichteten Wohnraum für verschiedene Tiere bietet. Ein weiterer Hingucker ist der Käferkeller: Totholz, in dem sich die krabbelnden Insekten ansiedeln können. Außerdem gibt es einen bepflanzten Teich, dazu eine mit Lehm verdichtete Feuchtspur, Hecken, Sträucher und Wildstauden. Direkt am Eingang finden Interessierte Informationen zu verschiedenen Themen. Vor zwei Jahren haben Manfred Schmid und Joachim Hommer den Erlebnisgarten ins Leben gerufen. Gemeinsam mit ihren Frauen, weiteren Urmitzer Bürgern und mit Unterstützung vieler Spenden haben die leidenschaftlichen Naturschützer das Areal in unmittelbarer Nachbarschaft des Örmser Rings angelegt. Für das Konzept gab es eine Förderung des Landkreises im Rahmen des Wettbewerbs „Grüne Stadt – Grünes Dorf“. Jetzt zeichnete der Kreis MYK das Areal als naturnahes Außengelände aus.
Gemeinsam mit Ortsbürgermeister Norbert Bahl und VG-Klimaschutzmanagerin Jennifer Vogt informierte sich der Bürgermeister der VG Weißenturm, Thomas Przybylla, vor Ort von Qualität und Beschaffenheit des Erlebnisgartens. „Die Auszeichnung als naturnahes Außengelände zeigt, dass Natur- und Klimaschutz direkt vor unserer Haustür beginnen“, betonte Przybylla und nannte das Gelände einen Ort, an dem sich Menschen begegnen, die Natur erleben und voneinander lernen können. Für Ortsbürgermeister Norbert Bahl ist die Auszeichnung eine Wertschätzung des örtlichen Engagements: „Ich freue mich, dass der Einsatz für eine grünere, lebenswertere Umgebung nun auch sichtbar gewürdigt wird“, sagte er. Jennifer Vogt unterstrich den wichtigen Beitrag naturnaher Flächen zum Klimaschutz und verwies auf deren Förderung der Biodiversität, der Speicherung von CO₂ und der Schaffung von Räumen, in denen ökologische Prozesse erlebbar werden.
Die Initiatoren und Betreuer des Erlebnisgartens hoffen auf weitere Interessierte, die sich beteiligen: „Der Natur-Erlebnis-Garten ist als Mitmach-Projekt für alle offen, wer sich einbringen will, ist herzlich willkommen“, betonte Schmid. Die Initiatoren sind froh über jede Idee. Auch Nachahmung ist ausdrücklich erwünscht: So steht im Erlebnisgarten ein Laubkorb. „In den Blättern finden Igel ein Zuhause“, weiß Hommer. Auch eine alte Schubkarre könne noch als Pflanzgefäß dienen, „das sieht außerdem noch besonders aus“, meint der Gartenkenner.
Wer Interesse am Örmser Natur-Erlebnis-Garten hat, ist herzlich eingeladen, sich bei Manfred Schmid per Mail an manfred.schmid@urmitz.de zu melden. Mehr Infos und Aktuelles zu dem Projekt gibt es auch auf dem WhatsApp-Kanal Wir für Örms.
Im Rahmen des Projekts „Mehr als nur Grün“ finden bis Mitte November noch vier Online-Vorträge statt.

