Es war ein besonderer Erlebnistag im Wald: Mit großer Neugier und tatkräftigem Einsatz haben Schulkinder im Rahmen der Klimaschutzreihe „Heimat entdecken – Zukunft gestalten“ der Verbandsgemeinde Weißenthurm Interessantes gelernt und gleichzeitig bleibende Spuren hinterlassen. Unter fachkundiger Anleitung und mit Unterstützung ihrer Eltern gestalteten die Mädchen und Jungen im Forstbereich Hümmeroth eigene Baumbeschilderungen – von der Roharbeit über die Gestaltung bis zur Montage.
Der spannende Aktionstag in der dritten Woche der Sommerferien startete zunächst mit handwerklicher Arbeit. Mit dem Schäleisen entfernten die Kinder unter der Anleitung von Förster Dieter Kaul vom Forstamt Koblenz die Rinde von Baumpfählen. „Das Schälen verlangt Ausdauer und Geduld, das haben die Kinder richtig gut gemeistert“, berichtete Andreas Anheier. Der Leiter des Bauhofes der Stadt Mülheim-Kärlich ist Gärtnermeister und begleitete den Waldaktivtag. Im Anschluss wurden die Pfähle angespitzt, damit sie später sicher aufgestellt werden konnten.

Dann stand das Bestimmen der Bäume entlang des gewählten Waldstücks auf dem Programm. Kein ganz einfaches Unterfangen: Mit konzentriertem Blick begutachteten die Kinder Blätter, Rinde und Wuchsform und suchten die passenden Namen. Sorgfältig beschrifteten sie anschließend kleine Schilder mit dem deutschen und lateinischen Namen der Bäume und verzierten sie mit liebevollen Zeichnungen, so dass regelrechte kleine Kunstwerke entstanden. Alle Kinder zeigten großes Interesse am Wald, stellten viele Fragen zu den Baumarten, den Wuchsbedingungen und zum Ökosystem. „Auch komplizierte Zusammenhänge konnten verständlich vermittelt werden“, sagte Dieter Kaul und lobte die aufmerksame, konzentrierte Gruppe, die Verantwortungsgefühl für „ihre“ Bäume entwickelt hat. „Es hat allen sehr viel Spaß gemacht,“ bekräftigte auch Johanna Schmidt, die den Erlebnistag im Rahmen ihres freiwilligen ökologischen Jahres im Forstamt Koblenz begleitet hat.

Zur Stärkung gab es mittags frisch gegrillte Wildbratwürstchen, die nach so viel aktiven Tun besonders lecker schmeckten. Am Nachmittag packten die Eltern mit an. Gemeinsam stellte die Gruppe die Pfähle auf und brachte die entsprechenden, zuvor gestalteten Schilder an. Mit Muskelkraft und Teamarbeit standen bald alle acht Baumpfähle mit der informativ-individuellen Kennzeichnung. Eine Art kleiner Waldlehrpfad ist entstanden, den die Kinder in Zukunft immer wieder bestaunen und besuchen können. Möglicherweise wird der Pfad fortgesetzt und mit weiteren Pfählen samt Schildern versehen. „Der Waldaktivtag hat Entdeckergeist und Naturinteresse geweckt, das lebendige Bildungsangebot hat die Verbundenheit zum Wald gestärkt und das mit sichtbaren Ergebnissen, die noch lange bestehen bleiben“, fasste VG-Touristikerin Lena Beck zusammen, die den Erlebnistag organisiert hatte.
Fotos: Johanna Schmidt