Seniorenbeirat tagte: Ernährung, Pflege und eine neue Stimme im Vorstand


Wichtige Themen rund um die Lebensqualität älterer Menschen standen auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Seniorenbeirates der Verbandsgemeinde Weißenthurm. Zu Gast bei dem öffentlichen Treffen des Gremiums waren das rheinland-pfälzische Zentrum für Ernährung und der Pflegestützpunkt Weißenthurm. Informationen, Austausch mit der Verwaltung und Vernetzung standen einmal mehr im Mittelpunkt.

Bürgermeister Thomas Przybylla gratuliert Peter Moskopp zur Mitgliedschaft im Seniorrenbeirat. 

Mit einer Schweigeminute zum Gedenken an das verstorbene Mitglied Wilfried Zils begann die Sommer-Sitzung des VG-Seniorenbeirats. Als Nachrücker verpflichtete der Bürgermeister der VG Weißenthurm, Thomas Przybylla, das frühere Beiratsmitglied Peter Moskopp. Zur zweiten stellvertretenden Vorsitzenden wählte das Gremium Maria Vogt-Stadtfeld. Da der Beiratsvorsitzende Hajo Reif  fehlte, übernahm sein Stellvertreter Norbert Besmens die Leitung der Sitzung und führte die Mitglieder durch die Tagesordnung. Neben dem Bürgermeister nahmen auch der Erste Beigeordnete Winfried F. Erbar und der Beigeordnete Stephan Schuth sowie Renate Schumann, Ansprechpartnerin für Ältere in der VG-Verwaltung, an der Sitzung teil.

Die Ernährung von Seniorinnen und Senioren sowohl zu Hause als auch in Einrichtungen steht im Fokus der Vernetzungsstelle Seniorenernährung. Unter dem Dach des Fachzentrums für Ernährung (FZE) Rheinland-Pfalz setzt sich die Einrichtung für ausgewogenes und genussvolles Essen und Trinken im Alter ein. Ernährungswissenschaftlerin Theresa Lehnen erläuterte die großen Unterschiede, die sich aus der weiten Altersspanne von gut 30 Jahren ergeben, die aber auch ebenso auf Überernährung wie auf qualitative Mangelernährung zurückgeführt werden können. „Gerade im höheren Lebensalter spielt die richtige Ernährung eine Schlüsselrolle für Vitalität und Wohlbefinden“, betonte Lehnen und verwies auf den sozialen Aspekt des gemeinsamen Essens. „Angebote zur gesellschaftlichen Teilhabe wie ein Mittagstisch, Frühstück oder Kaffeetrinken wirken Vereinsamung entgegen“, sagte die Wissenschaftlerin. Das FZE bietet Beratung und Begleitung zu allen Themen rund um Seniorenernährung an, es gibt Vorträge, Seminare und Workshops auch für pflegende Angehörige.

Welche Unterstützung der Pflegestützpunkt bietet, welche Arbeit die Fachkräfte leisten, stellten Gaby Schneider und Jutta Brettschneider aus Weißenthurm vor: „Wir möchten ältere Menschen und ihre Angehörigen bei allen Fragen rund um Pflege, Betreuung und Unterstützung begleiten“, erklärte Schneider. So sei ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Fähigkeit zur Haushaltsführung relevant für die Zuteilung eines Pflegegrades sei. Schneider berichtete, dass in der VG Weißenthurm genügend Pflegedienste aktiv sind und es ausreichend freie Kapazitäten in den Einrichtungen gibt. „Und wir sind gut vernetzt mit den Nachbarpflegestützpunkten Andernach und Bendorf/Vallendar,“ betonte Schneider. Wichtig sei, bei Beratungsbedarf einen Termin mit dem Pflegestützpunkt zu vereinbaren um zu vermeiden, vor verschlossenen Türen zu stehen.

Im Fokus der anschließenden, regen Diskussion stand der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Beiratsmitglied Dieter Pauly kritisierte die fehlende direkte Verbindung zwischen den Rheindörfern und Mülheim-Kärlich, so dass beispielsweise der Besuch eines Facharztes oder die Teilnahme an einer Veranstaltung des BürgerSTÜTZPUNKT+ der VG Weißenthurm nur mit erheblichem Aufwand machbar ist. „Insbesondere für Menschen, die auf den Rollator angewiesen sind, ist der Weg über Koblenz mit Umstiegen kaum zu bewältigen“, schilderte Pauly. Bürgermeister Thomas Przybylla sagte zu, sich der Angelegenheit annehmen zu wollen. Bei Veranstaltungen des BürgerSTÜTZPUNKT+ soll es zukünftig eine eigene Transportmöglichkeit der Verwaltung geben. Auch in Sachen Mülltonnen, die an Abfuhrtagen die Gehwege so blockieren, dass ein Durchkommen kaum möglich ist, versprach die Verwaltung Unterstützung. Eine Anfrage beim Abfallzweckverband soll klären, ob es dafür Lösungsmöglichkeiten gibt.

Die nächste Sitzung des Seniorenbeirats der VG Weißenthurm findet am 26. November 2025 statt. Wie alle Sitzungen ist auch diese öffentlich. „Wir laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich einzubringen und mitzudiskutieren“, sagte Besmens.