Kein Kühlturm mehr: Streuobstwiesenweg wird Traumpfad


Uralte Obstbaumsorten, faszinierende Aussichten in die Vulkaneifel und ein beeindruckendes Rheintalpanorama, dazu verschiedene Erlebnisstationen samt Obstlehrpfad – all das bietet der Streuobstwiesenweg in der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm. Jetzt steigt die neun Kilometer lange Rundstrecke auf: Aus dem Themenweg wird ein Traumpfad.

Zu den Traumpfaden zählen derzeit 26  zertifizierte Premium-Rundwanderwege im Kreis Mayen-Koblenz. An Rhein und Mosel und in der Eifel laden die zwischen 9 und 16 Kilometer langen Strecken im Tagestourenformat zu vielfältigsten Wandererlebnissen ein. Mehrfach wählten Leser des Wandermagazins Traumpfade zu Deutschlands schönsten Wanderwegen. Der Kreis-Tourismuszweckverband Rhein-Mosel-Eifel Touristik (REMET) knüpft die Ausweisung eines Wanderweges als Traumpfad an strenge Kriterien. „Um vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumweg zertifiziert zu werden, müssen die Strecken in verschiedenen Kategorien mindestens 40 Punkte erreichen, aber wir wollten mehr“, erläutert der stellvertretende REMET-Geschäftsführer Michael Schwippert. Traumpfade müssen es auf mindestens 50 Punkte bringen. Als der Verband den Streuobstwiesenweg 2010 eröffnete, hatte die Rundtour drei Punkte zu wenig. „Mit den 47 Punkten konnte es kein Traumpfad werden, also haben wir die Strecke als Themenweg eingestuft und gemeinsam mit den Traumpfaden vermarktet“. Als Besonderheit lockte die Strecke immer mehr Wanderer in die VG Weißenthurm.

Alle drei Jahre zertifiziert das Deutsche Wanderinstitut die Wanderwege neu, so auch 2020. Und diesmal reichte es für den Streuobstwiesenweg: 50 Punkte! „Entscheidend war der schönere Ausblick, weil der Kühlturm des Mülheim-Kärlicher Kernkraftwerkes im vergangenen Sommer zum Einsturz gebracht worden ist“, weiß Schwippert. Die Verbesserungen lassen zu, dass der Streuobstwiesenweg jetzt der 27. Traumpfad im Kreis Mayen-Koblenz werden kann.

Damit auch optisch der Aufstieg sichtbar wird, soll zunächst das bisherige Logo des Streuobstwiesenweges verändert werden. Der Baum mit der roten Kirsche am Stamm macht dem markanten weißen Pfad auf orangefarbenem Grund Platz. Entsprechend werden die Markierungen geändert und sukzessive die Flyer angepasst. Im Internet geht es schneller: Dort erscheint der Streuobstwiesenweg bereits in Kürze auf der Seite der Traumpfade. „Wir freuen uns sehr, dass die Traumpfad-Familie um die Strecke durch die Gemarkung Bassenheim, Kettig und Mülheim-Kärlich bereichert wird“, betont Ulrike Rieden aus der Tourismusabteilung der VG Weißenthurm. Der ohnehin äußerst beliebte Rundweg könnte so zusätzliche Wanderer in die Region locken.

Doch mit den jetzt bereits bestehenden Verbesserungen des Streuobstwiesenweges wollen sich VG und REMET noch immer nicht zufrieden geben. Geplant ist, die namengebende Besonderheit stärker zu thematisieren und Wanderern auf zwei Tafeln weitere, ansprechende Informationen rund um Streuobst in der Region zu vermitteln. „Denkbar wäre auch, Obstanbieter wie Hofläden mit einzubinden“, sagt Schwippert. Außerdem soll geprüft werden, ob auf einzelnen Schotter-Wegabschnitten der Belag verbessert werden könnte. Pünktlich zum Start in die Wandersaison im nächsten Frühjahr soll alles fertig sein.