Paukenzwerge haben Kita-Anbau erobert


Noch keine zwei Jahre in Betrieb und schon zu klein – so erging es der Kita Paukenzwerge. Nach nur einem guten Jahr Bauzeit konnte die Einrichtung, die ihren Namen der Lage in der Gebrüder-Pauken-Straße im Mülheim-Kärlicher Gewerbepark verdankt, im Januar 2018 eröffnet werden. Die Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm hatte sich für ein integratives Konzept entschieden, das Kinder mit und ohne Beeinträchtigung berücksichtigt. Doch schon bei der Einweihung stand fest, dass der Platz nicht reichen würde. Seit August ist nun der Anbau in Betrieb.

Farbenfroh, hell und modern wirkt die Kita Paukenzwerge. Dass der Anbau ursprünglich nicht vorgesehen war, ist nicht zu spüren. Der zusätzliche Trakt mit rund 520 Quadratmetern reiner Nutzfläche fügt sich harmonisch in den ersten Bau ein. In den vier großzügigen Gruppenräumen mit entsprechenden Nebenräumen ist viel Platz zum Spielen, Werkeln, Toben und Ausruhen. Die holzvertäfelte, überdachte Loggia erweitert das Platzangebot nach draußen und ist ein stimmiger Übergang in das ansprechend gestaltete Außengelände – Nutzgarten mit Gemüse und Weintrauben inklusive. Insgesamt kann Kita-Leiterin Theresa Erbar mit ihrem Team 140 Kinder betreuen. 90 Regelplätze sind Kindern über drei Jahren vorbehalten. Die 40 Kinder unter drei Jahren nutzen jetzt in den Neubau und es gibt 10 integrative Plätze. Alle Fraktionen des VG-Rates haben den Entschluss zum Anbau der Kita Paukenzwerge unterstützt.

Die Erweiterung der Kita Paukenzwerge ist Teil des Konzeptes der VG Weißenthurm, um den Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder langfristig zu decken. Derzeit betreibt die VG 11 kommunale Kitas mit 1253 Plätzen und rund 300 Mitarbeitern. Zudem gibt es sechs Einrichtungen der Katholischen Kita gGmbH mit 620 Plätzen. Bis zum Ende des vergangenen Kitajahres hatte sich ergeben, dass für 80 angemeldete Kinder kein Platz zur Verfügung stand – trotz zweier provisorischer Gruppen, die in der Kita Josefstraße bereits eingerichtet worden waren. Um festzustellen, wie viele Betreuungsplätze benötigt werden, orientiert sich die VG an der konkreten Anmeldesituation und der Entwicklung der Jahrgangsstärken. „Wir ermitteln auch den zu erwartenden Bedarf an Betreuungsplätzen, der aus der Erschließung zusätzlicher Wohnflächen entsteht“, erklärt Sven Normann, Leiter des VG-Fachbereichs Bildung, Jugend und Familie. Außerdem berücksichtigt die Verwaltung die anstehende Novellierung des Kitagesetzes, die am 1. Juli 2021 in Kraft tritt. Darin ist der Rechtsanspruch auf eine ununterbrochene, siebenstündige Betreuung der Kinder geregelt. „Es ist davon auszugehen, dass damit zukünftig statt rund der Hälfte der Kinder etwa 90 Prozent in der Kita zu Mittag essen“, so der Fachbereichsleiter. Insgesamt geht die VG von einem zusätzlichen Bedarf von bis zu 22 Gruppen aus.

Derzeit sind 110 Kinder in provisorischen Einrichtungen  in der Josefstraße in Urmitz Bahnhof, in der Rosenstraße sowie in der Kita „Märchenwald“  in der Stadt Weißenthurm untergebracht. Zudem werden noch Kinder in der Grundschulkita in Urmitz betreut. Wenn wie vorgesehen am 15. November die Kita Lehpfad eröffnet, wird zumindest die vorübergehende Lösung in der Grundschule Urmitz Geschichte sein. Zur weiteren Verbesserung der Kitastruktur  wird  im Sommer 2021 der Umbau der Kita Rosenstraße beginnen. Auch im „Schultheispark“  in Weißenthurm steht  eine weitere Einrichtung als Ersatzneubau für die Kita „St. Franziskus“  kurz vor Projektbeginn.