Annelie Becker feiert seltenes 50jähriges Dienstjubiläum 


Einen nicht alltäglichen Anlass zu einer Feierstunde gab es jüngst in der Verbandsgemeinde Weißenthurm: Annelie Becker beging ihr 50jähriges Dienstjubiläum. Seit einem halben Jahrhundert hält die Weißenthurmerin der Verwaltung die Treue. Gleichzeitig verabschiedete VG-Bürgermeister Thomas Przybylla die Erzieherinnen Tatjana Geterle und Yasemin Altioglu in den Ruhestand.

Ihren beruflichen Lebensweg startete Annelie Becker bei der Stadt Weißenthurm. 1971 begann die damals 15-Jährige ihre Ausbildung als Bürogehilfin in der Verwaltung ihrer Heimatstadt. Im Anschluss wechselte sie zu den Verbandsgemeindewerken und arbeitete dort in wechselnden Positionen, zuletzt als Sekretärin im Vorzimmer des Werkleiters, bis zu ihrem Renteneintritt im März 2020. „Ich habe alle vier Bürgermeister der VG erlebt, den Umzug vom alten Rathaus in der Pielau in das neue Gebäude mitgemacht, Veränderungen in der Verwaltung über mehr als vier Jahrzehnte mitgetragen“, erinnerte sich Becker und fügte hinzu: „Es war eine sehr lange, tolle Zeit bei den Werken.“ Dass die heute 68-Jährige trotz ihres Eintritts in den Ruhestand das seltene Dienstjubiläum feiern konnte, liegt daran, dass Annelie Becker in die Verbandsgemeindeverwaltung zurückgekehrt ist. Seit Oktober 2022 unterstützt sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fünf Stunden in der Woche. „Mir macht das viel Freude und ich habe Zeit“, erklärte die Jubilarin. Przybylla überreichte Annelie Becker eine Dankurkunde des Landes Rheinland-Pfalz zu einem halben Jahrhundert im öffentlichen Dienst. Auch Fachbereichsleiter Marcus Roth dankte der langjährigen Mitarbeiterin für ihre geleistete Arbeit und ihre Unterstützung: „Wir sind froh, Sie wieder an Bord haben zu können“, sagte er bei der kleinen Feierstunde im Büro des VG-Bürgermeisters.

In Altersteilzeit wechselte zum 1. Februar Tatjana Geterle. Seit 1994 betreute die Erzieherin Mädchen und Jungen in der Weißenthurmer Kita Märchenwald. Sie lebt seit 1989 in Deutschland und ergänzte ihre pädagogische Ausbildung zur Grundschullehrerin hier um eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin. „Als ich nach Weißenthurm kam, gab es zunächst noch Probleme mit der Anerkennung meines Abschlusses, aber ich wollte unbedingt weiter im pädagogischen Bereich tätig sein, mit Kindern arbeiten, daher habe ich mich entschieden, Erzieherin zu werden“, berichtete Geterle. Zunächst startete die heute 62-Jährige in einem Andernacher Kindergarten, bevor sie in die Kita Märchenwald wechselte. „Die Gesellschaft, die Kinder und die Eltern haben sich über die Jahrzehnte verändert, aber meine Einstellung ist immer noch dieselbe, ich war mit Lust, Laune und Liebe dabei“, betonte die zweifache Mutter, die sich auf den Ruhestand freut: „Jetzt kommt was Neues.“

Auch für Yasemin Altioglu geht ein beruflicher Lebensabschnitt zu Ende. Seit ihrem 11. Lebensjahr lebt die gebürtige Türkin in Deutschland, absolvierte Schule und Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und betreute zunächst Kinder in einer deutsch-türkischen Begegnungsstätte, zwei Koblenzer Kitas und unterstützte die Lebenshilfe für geistig behinderte Menschen. 1993 wechselte Altioglu in die Mülheim-Kärlicher Kita Château-Renault. Vier Jahre später entschied sich die damals 34-Jährige, ihren türkischen Wurzeln nachzuspüren und übernahm die Leitung des Kinder-Clubs in einem Hotel in Antalya. „In dieser allgemeinen Urlaubsstimmung zu arbeiten, war sehr entspannt und schön, aber ich habe schnell gemerkt, dass ich dort fremd bin“, schilderte Altioglu. Die Art, wie Kinder in Deutschland betreut wurden und werden, unterscheide sich stark von der Pädagogik in der Türkei. Als sich die Möglichkeit bot, wieder in die Kita Château-Renault zurückzukehren, sagte die Herzblut-Erzieherin zu. Seit Beginn des Jahres 2000 gehörte Altioglu dort wieder zum Team. Zum 1. Februar 2024 ist sie vorzeitig in Rente. „Ich hatte zwei schwere Erkrankungen und bin in der schwierigen Zeit von meinen Kolleginnen und meinem Arbeitgeber sehr liebevoll begleitet worden, dafür bin ich so dankbar“, betonte Altioglu.

Der Leiter des Fachbereichs Jugend, Familie und Bildung, Sven Normann, dankte beiden Erzieherinnen für ihr Engagement und ihre langjährige, verdienstvolle Mitarbeit. „Sie waren immer verlässliche Kolleginnen, die alle sehr schätzen“, betonte er. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels hinterließen solch gewissenhafte und beständige Teammitglieder eine spürbare Lücke. Auch Claudia Piske übermittelte als Mitglied des Personalrates Dank für den geleisteten Dienst und die besten Wünsche für den Ruhestand von der gesamten VG-Belegschaft. Bürgermeister Przybylla überreichte die Urkunden zum Eintritt in den Ruhestand. Zudem gab es für Annelie Becker, Yasemin Altioglu und Tatjana Geterle Präsente und einen Geschenkkorb.