Faire Ostern: Nachhaltige Naschereien im Nest


Osternest ohne Schokohase? Für die meisten wohl undenkbar! Wer bei der Auswahl der süßen Überraschungen für das bevorstehende Fest darauf achtet, Produkte aus fairem Handel zu kaufen, macht damit nicht nur den Beschenkten zu Hause eine Freude, sondern unterstützt auch Kakaobauernfamilien. Die Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm ist dabei, sich als Fairtrade Town zertifizieren zu lassen. „In einer globalisierten Welt möchten wir einen Beitrag zum fairen Handel leisten und das Bewusstsein ihrer Bürgerinnen und Bürger für sozial gerechte und umweltschonende Produktionsbedingungen und Handelsstrukturen schärfen“, erklärt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Thomas Przybylla. Der Zertifizierung widmet sich die Steuerungsgruppe Fairtrade, die anregt, zu Ostern auf nachhaltige Naschereien zu setzen.

Seit Anfang der 1990er Jahre zeichnet der Verein TransFair Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden, mit dem Transfair-Siegel aus. Das Siegel ermöglicht auch den Kakaobauern, mit denen der Verein kooperiert, stabilere Preise und langfristige Handelsbeziehungen. Gleichzeitig beinhalten immer mehr Süßwaren,  die in Deutschland verkauft werden, nachhaltig erzeugten Kakao. Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) stieg der Anteil erheblich von 3 Prozent im Jahr 2011 auf 77 Prozent im vergangenen Jahr. „Oster-Überraschungen mit dem Transfair-Siegel sind nicht nur lecker, sondern auch aus Kakao höchster Qualität und leisten einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kakaobauernfamilien in Entwicklungsländern“, betont Kim Lachmann, Fairtrade-Projektbeauftragte in der VG-Verwaltung.  

Angesichts der derzeitigen Corona-Pandemie plädiert Fairtrade Deutschland für mehr Solidarität mit benachteiligten Ländern. In einer Pressemitteilung verweist Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Deutschland, auf fehlende finanzielle Puffer kleinbäuerlicher Familienbetriebe hin, um die Auswirkungen der Krise abzumildern. Daher sein Appell: im Alltag auf faire Produkte achten. „Viele Supermärkte in der Region haben Transfair-Produkte in ihrem Sortiment“, betont Lachmann und fügt hinzu: „Wer das Osternest mit Süßigkeiten aus fair gehandelter Schokolade füllt, nascht für eine gerechtere, bessere Welt.“